BRISCH - STOFFGESCHICHTEN
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Von innen und von aussen
 
Vorhänge im Bergrestaurant? Stofftuch im Brotkorb einer Bäckerei in Südfrankreich? Tischdecke in Pizzeria?
Was löst dieses rot-weisse Vichykaro bei dir an Assoziationen aus?
Und, umgekehrt: Was möchte der Betreiber des Bergrestaurants, der Bäckerei, der Pizzeria, bei dir auslösen, wenn er ebendiesen Stoff verwendet? Wie möchte er, dass du dich fühlst, wenn du optisch damit in Berührung kommst?
Vichykaro steht für Folklore, für das «Wissen über das Volk». Und Folklore ist etwas anderes, ob man sich zu ebendiesem «Volk» zugehörig fühlt oder nicht.
Was fühlt eine Person, die in der Schweiz des zwanzigsten Jahrhunderts aufgewachsen ist, beim Anblick einer rot-weissen Tischdecke im Bergrestaurant? Und was fühlt jemand in derselben Situation, der in derselben Zeit in Südamerika aufgewachsen ist?
Wissen, dass das Muster mit mitteleuropäischer Urchigkeit verbunden ist, tun sie wahrscheinlich beide. Aber auslösen wird es bei jeder der beiden Personen etwas ganz anderes.
Ich glaube, dass man das Gefühl, das durch ein assoziativ so verankertes textiles Muster ausgelöst wird, «von innen» haben kann, weil man selber tatsächlich ein Teil dieser Folklore in seiner Identität trägt (auch wenn man es als altmodisch oder abgedroschen empfindet) oder «von aussen», weil man eingeladen wird oder eingeladen werden möchte, etwas zu empfinden, was damit verbunden ist. Das wäre dann die «touristische Lust», in etwas einzutauchen, zu dem man im Alltag kaum einen Bezug hat. Es ist dann der Versuch einer Annäherung an eine Empfindung, die man «von aussen» nie ganz erreichen kann.
Ich frage mich, ob Brigitte Bardot 1959 darüber nachgedacht hat, als sie sich entschloss, ein Hochzeitskleid in Vichykaro zu tragen. Ob sie bewusst irritieren wollte damit, als Modeikone in die klassische Bergrestauranttischdeckenstoff gekleidet aufzutreten, oder ob sie an dem Tag ansatzweise ein Gefühl von urchiger Heimat in sich trug.
 
 

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